Biofilm in akuten und subakuten Wundinfekten – Pilotstudie zur Praktikabilität der molekularbiologischen Detektion von Bakterien in Wunden und auf Implantaten durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)
Problem: Für die septisch-plastische Chirurgie besteht heute durch die Beschränkung des mikrobiologischen Routine-Nachweises auf nur planktonisch lebende Bakterien (McConkey Agar von 1907) ein klinisch höchst relevantes Informationsdefizit hinsichtlich des Kontaminations- und Kolonisationsstatuses von Wunden (falsch-negative Ergebnisse zwischen 20-30%). Es fehlt die Information über den nicht-planktonisch vegetierenden Anteil der bakteriellen Wundflora (Biofilm). Somit stellt sich vor dem Hintergrund, dass nur die „komplette“ Information über Kontamination und Kolonisation korrekte therapeutische Entscheidungen sicher zulässt, die Frage, wie dieser nicht-planktonische Anteil nachgewiesen werden kann. Hier können kulturunabhängige, molekularbiologische Methoden wie z.B. die PCR und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) richtungsweisend sein.
Ziel: Ziel ist es, die FISH für die Diagnostik von Wundinfektionen und Implantat-assoziierter Infektionen zu etablieren und zu evaluieren und somit für die mikrobiologische Routinediagnostik verfügbar zu machen. Molekularbiologischer Erregernachweis mittels Kombination von PCR und FISH erlaubt die Identifikation, Lokalisation und Quantifizierung der Erreger im Gewebe. Die Innovation des Projekts besteht darin, Wundinfektionen schnell zu diagnostizieren, eine sichere Keimidentifikation auch des nicht-planktonischen Anteils an Kolonisation zu gewährleisten und erst dadurch eine erfolgreiche individuelle, erregerspezifische Therapie zu ermöglichen.
Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Kiel, Außenstelle Mikrobiologie in Berlin, Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Biofilmzentrum des Deutschen Herzzentrums Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin