Bakterielle Besiedelung von Vakuumversiegelungsschwämmen im Rahmen der Therapie von akuten Weichteil- und Knochenverletzungen
Problem: Innerhalb der Zivil- und Militärchirurgie ist für die temporäre Defektdeckung von schweren Weichgewebe- und Knochendefekten seit 2003 die Vakuumversiegelungstherapie (NPWT, negative pressure wound therapy) fest etabliert. Es bestehen Hinweise, dass die hierbei verwendeten Schwämme ein erhebliches Erregerreservoir darstellen. Von wesentlicher Relevanz für die Erst- und Folgeversorgung kontaminierter Wunden wäre es, wenn die heute zunehmend propagierte Instillation antibakterieller Wundspüllösungen zu einer retrograden Re-Kontamination aus dem Schwamm in die Wunde hinein führen würde. Zu dieser Fragestellung liegt bisher keine Untersuchung vor.
Ziel: Ziel ist es, mittels mikrobiologischer Routinediagnostik sowie molekularbiologischem Erregernachweis mittels PCR und mittlerweile etablierter Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) anhand routinemäßig eingesetzter NPWT-Versorgungen zu überprüfen, ob die auch im Auslandseinsatz verwendeten Polyurethanschwämme ein Erregerreservoir darstellen. Es soll eine Aussage getroffen werden über das Ausmaß der bakteriellen, evtl. die Wundinfektion verursachenden Erregerspeicherung im Polyurethanschwamm und das Ausmaß einer ggf. bestehenden Rekontamination der Wunde im Rahmen der Instillationstherapie.
Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Kiel, Außenstelle Mikrobiologie in Berlin, Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Biofilmzentrum des Deutschen Herzzentrums Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin