Prof. Dr. Michael J. Raschke

Prof. Dr. Michael J. Raschke © T. Tanzyna / Intercongress

Prof. Dr. Michael J. Raschke (* 1959) ist in den Amtsjahren 2020 und 2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist seit 2003 Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster.

Gemeinsames Grußwort der DGOU-Präsidenten

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitglieder der DGOU,


auch in 2021 dürfen wir der DGOU als Präsident bzw. stellvertretender Präsident vorstehen. Das bedeutet für uns eine große Ehre. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Gemeinsam mit Ihnen ist es im vergangenen Jahr gelungen, unsere Fachgesellschaft in schwierigsten Zeiten aktiv und lebendig zu halten. Unter dem Motto „Vereinte Vielfalt“ möchten wir auch in diesem Jahr Gesundheitspolitik mitgestalten, die innere Struktur der Fachgesellschaft stärken sowie O und U zukunftsfähig machen.

In 2021 werden wir weiterhin mit der Pandemie leben und umgehen müssen. Das bedeutet auch für uns Orthopäden und Unfallchirurgen, gewohnte Pfade zu verlassen, um den Corona-bedingten Herausforderungen zu begegnen. Darin liegt jedoch gleichzeitig eine große Chance: Wir können Altes über Bord werfen und uns an Neues wagen. Der Digitalisierungsschub bleibt uns auch in Zukunft erhalten und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. So wird der DKOU für uns Orthopäden und Unfallchirurgen auch in diesem Jahr wahrscheinlich anders als vor Corona stattfinden müssen. Wir werden ein neues modulares Konzept entwickeln, um für alle etwaigen Einschränkungen der Pandemie vorbereitet zu sein. Dabei können wir Ihnen aber versichern, dass Sie wie gewohnt „O und U at its best“ mit Fachvorträgen und Begegnungsmöglichkeiten in höchster Qualität erleben werden.

Unser Motto „Vereinte Vielfalt“ ist besonders in diesem Jahr so aktuell wie nie. Gilt es doch gemeinsam und vereint unseren Weg zu beschreiten. Auf drei Punkten liegt dabei unser besonderes Augenmerk:

  1. Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft mitgestalten: Zentrenbildung und Spezialisierung sowie ein flächendeckendes Versorgungsnetzwerk fördern;
  2. Struktur der Fachgesellschaft stärken: weiteres Zusammenwachsen von O und U sowie Entwicklung der Sektionen analog der Bedarfe der Patienten unterstützen;
  3. O und U zukunftsfähig machen durch Digitalisierung, Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin, Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik.

Beim gegenwärtigen Strukturwandel im Gesundheitssektor ist für uns die Balance zwischen flächendeckender Grundversorgung und Spezialisierung wichtig. Wir plädieren für mehr Zentrumsbildung mit klarer Definition, welche Krankheitsbilder bzw. Verletzungsmuster in welchem Setup behandelt werden müssen. Wir müssen dafür werben, dass eine „in die Tiefe gehende“ spezialisierte Zentrumsbildung für komplexe Versorgungen etabliert und gesondert vergütet wird. Um das zu erreichen, brauchen wir belastbare Zahlen aus unseren Registern – zum Beispiel dem Traumaregister oder dem EPRD – und von einer noch nicht ausreichend intensiv betriebenen fachbezogenen Versorgungsforschung. Gleichzeitig müssen wir als Fachgesellschaft im Dialog mit der Politik anhand eindeutiger Daten und Fakten darauf hinwirken, dass die in Deutschland bestehende breite flächendeckende Notfallversorgung weiter ausgebaut wird und nicht durch Schließung von Krankenhäusern zunichte gemacht wird.

Um den Anforderungen zu genügen, die mit einer zunehmenden Spezialisierung einhergehen, müssen wir auch unsere internen Strukturen der Sektionen und Arbeitsgemeinschaften in der DGOU sowie den Muttergesellschaften DGU und DGOOC schärfen und stärken. Es ist Zeit, im Sinne einer vereinten Vielfalt Gremien inhaltlich zu bündeln und ggf. neu zu organisieren, um den in der Gesellschaft erwarteten fachlich exzellenten Wissenstand abbilden zu können. Das ist kein leichter Prozess. Wir alle wissen, dass unsere Strukturen historisch gewachsen und in den Fachgesellschaften seit Jahren etabliert sind. Für manch entschiedenen Orthopäden oder Unfallchirurgen kann das heißen, einen Schritt weg von der Muttergesellschaft und einen Schritt in Richtung O und U zu gehen. Wir möchten uns mit allen Kräften dafür einsetzen, dass dieser Schritt leichter fällt und die DGOU die gemeinsame fachliche Heimat für alle Orthopäden und Unfallchirurgen wird. Das geht nur mit Ihnen gemeinsam. Lassen Sie uns mit vereinten Kräften daran arbeiten und damit zukunftsfest werden.

Denn nur, wenn wir alles im Hinblick auf Zukunftstauglichkeit prüfen, werden wir auch weiterhin erfolgreich sein. Wir müssen lernen, die Chancen der Digitalisierung voll zu nutzen, Robotik im Sinne der Patienten zu nutzen und neben dem uralten Handwerk neue Möglichkeiten der individualisierten Medizin einzusetzen.

Wir lassen ein schwieriges Jahr hinter uns. Lassen Sie uns gemeinsam nach vorn schauen und gemeinsam zum Wohle unserer Patienten handeln. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!

Ihr
Prof. Dr. Dieter C. Wirtz
DGOU-Präsident 2020/2021

Ihr
Prof. Dr. Michael J. Raschke
Stellvertretender DGOU-Präsident 2020/2021

Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte

  • Polytraumaversorgung
  • Fraktur- und posttraumatische Endoprothetik
  • Problemfrakturen
  • Sporttraumatologie
  • Becken- und Azetabulumfrakturen
  • Navigation und intraoperative 3D Bildgebung
  • Wirbelsäulenchirurgie
  • Alterstraumatologie

Klinischer Werdegang

seit 08/2003
Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinik Münster (UKM)

seit 05/2003
“außerplanmäßige Professor” der Medizinischen Fakultät Humboldt-Universität zu Berlin

Seit 12/2000
ständiger Vertreter im Durchgangsarztverfahren (§ 6 – Zulassung für berufsgenossenschaftliche Heilverfahren

05/1999-04/2003
leitender Oberarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und ständiger Vertreter der Klinikleitung  (Prof. Dr. N. P. Haas)

03/1994-04/1999
verantwortlicher Leiter des Biomechanik- und Histomorphologischen Knochenlabors der                     Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Biomedizinischen Forschungszentrum an der     Charité – Universitätsmedizin Berlin   

03/1994
Oberarzt der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. N. P. Haas)

1993-2003
Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. N. P. Haas)

1987 – 1993
Klinik für Viszeral- und Unfallchirurgie, Technische Universität München (Prof. Dr.  J. R. Siewert – Prof. B. F. Claudi)

1985 – 1987
Anatomisches Institut Universität Hamburg (Prof. Dr. W. Lierse)

1979
MTA-Schule Allgemeines Krankenhaus St. Georg Hamburg, Medizinisch Technischer Assistent MTA

Akademischer Werdegang

seit 2003
Berufung zum Lehrstuhlinhaber für Unfallchirurgie und zum Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster, Westfälische Wilhelms-Universität

03/1997
Abschluss des Habilitationsverfahrens und Erlangung der Venia Legendi für das Fach „Chirurgie“ mit dem Thema: „Hybridsysteme zur Behandlung von Unterschenkelfrakturen mit schwerem Weichteilschaden und der Folgezustände - Experimentelle Analyse und Klinische Anwendungen“

1987
Dissertation (Dr. med.) Medizinische Hochschule zu Lübeck, Institut für Biochemische Endokrinologie

1985
Approbation

1979-1985
Studium der Humanmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Medizinischen Hochschule zu Lübeck

Fachqualifikationen

2018: Europäischer Facharzt “Fellow European Board of Surgery/FEBS Traumatology”

2009: Zusatzbezeichnung Physikalische Therapie

2005: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie; Schwerpunkte: Spezielle Unfallchirurgie und                   Handchirurgie

2002: Facharzt für  Handchirurgie

1998: Facharzt für Unfallchirurgie

1994: Facharzt für Chirurgie

Ehrenämter, Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Ehrenämter:

  • 2020: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
  • 2020: stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
  • seit 2018: Chair of AOTK Trauma, Member of AOTK Executive Board
  • 2016-2018: Chair “Anti-Infection-Task Force – AITF”
  • 2013-2018: Präsident der AOTrauma Deutschland 
  • 2010-2016: Chair “Biomaterials-Task Force – BMTF” – AO Technische Kommission
  • seit 2007: Sprecher des TraumaNetzwerk-NordWest
  • 2003-2010: Leiter der  Arbeitsgemeinschaft „Alterstraumatologie“
             der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie

Mitgliedschaften:

  • A.S.A.M.I German (Founding Member)
  • AG Notarzt - Berlin
  • AOTrauma Deutschland
  • Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik
  • Berliner Chirurgische Gesellschaft
  • Berufsverband der Deutschen Chirurgen
  • Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
  • Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • Deutsch-Chinesische Gesellschaft für  Orthopädie und Unfallchirurgie (DCGOU)
  • Deutsche Kniegesellschaft
  • Deutsche Wirbelsäulengesellschaft
  • European Bone and Joint Infection Society
  • European Society for Surgical Research
  • Fragility Fracture Network
  • Norddeutsche Orthopäden und Unfallchirurgen Vereinigung
  • Orthopaedic Research Society
  • Verband leitender Orthopäden und Unfallchirurgen
  • Vereinigung Niederrheinisch Westfälischer Chirurgen 

Auszeichnungen:

  • 2013: AO-Foundation: TK Innovation Prize, Davos
    “Outstanding Contributions in the Development of the ProTect Nail”
  • 2009: Karl Storz Innovationspreis Telemedizin 2009
    Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand und Wieder-herstellungschirurgie, Projekt TEAM TNNW – Telematic in Acute Medicine in
    Traumanetwork NorthWest
  • 2000: Hans Liniger Preis der DGU
    Awarded at the 64. annual meeting, Hannover: Schmidmaier G, Wildemann B, Bail H, Lucke M, Stemberger A, Flyvbjerg A, Raschke M
    “Die lokale Freisetzung von IGF-I und TGF-ß1 aus einer biodegradierbaren Poly (D,L-Laktid) Beschichtung von Implantaten beschleunigt die Frakturheilung”

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